Neues aus Nippes

Tanjas Blog

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Standort: Köln, Germany

Donnerstag, 8. März 2007

Was so alles passiert ist

Hallo zusamen!

Die letzte Tage ist wieder so viel passiert. Wir drei haben uns alle
ganz gut an die Zeitverschiebung gewöhnt und sind inzwischen ganz gut eingelebt. Marc vertreibt sich seit dem 3. Januar die Zeit mit Arbeiten (irgendjemand muß ja hier das ganze Geld verdienen), ich bin vormittags zu Hause und spiele mit Benjamin und versuche mich an alle amerikanischen Haushaltsgeräte zu gewöhnen. Das gestaltet sich ganz lustig und manchmal auch frustrierend. Als erstes habe ich mich mit unserer Waschmaschine angelegt. Die amerikanischen Maschinen waschen (die Spülmaschinen übrigens auch) nur mit dem warmen Wasser aus der Leitung, d.h. die haben kein eigenes Heizsysthem wie unsere Geräte zu Hause. Die erste Wäsche habe ich uns versaut, naja eigentlich habe ich mir nur mehr Arbeit gemacht. Das Waschpulver war nicht ganz raus gewaschen. Also durfte ich nochmal hinterher waschen. Inzwischen haben wir zwei uns aber angefreundet. Hier muß man das Waschpulver vorher anrühren und die Flecken gut vorbehandeln, dann wäscht die Maschine auch und zwar viel schnelller als in Deutschland. Jetzt haben wahrscheinlich schon ganz viele Leute aufgehört zu lesen. Sich über das Waschen auszulassen ist sicherlich etwas ungewöhnlich, aber das ist im Augenblick das was mich so vormittags beschäftigt, wirklich! Wenn ich demnächst ein Auto habe, wird es sicherlich besser. Nun gut, um das Thema amerikanische Küchengeräte abzuschließen: Hier ist alles einfach laut!!!

Es sind aber auch noch spannendere Dinge passiert. Nachmittags sind wir
rumgefahren und haben uns Häuser angeschaut. Marc war auch schon von zu
Hause aus auf Häusersuche im Internet gegangen. Das meiste wird hier über Internetmakler angeboten. Wir hatten das letzte halbe Jahr immer schon Mal geschaut, was der Markt so hergibt. Life und in Farbe sieht aber alles ganz anders aus. Das erste Haus, was wir gesehen haben, war total ungepflegt. Armaturen, Herd, Waschmaschine, Trockner etc. alles dreckig und nicht bewohnbar. Zwei Tage später waren die nächsten zwei Häuser dran. Das erste hat uns gut gefallen. Auch ist es sehr gepflegt. Es hat eine tolle Veranda auf Stelzen und Blick in den Wald. Es liegt in einer sogenannten Community, das bedeutet, es gibt einen Spielplatz und einen Gemeinschaftspool. Auf dieses Haus haben wir uns beworben. Dann haben wir zwei Tage später noch ein tolles Haus gefunden. Das ist ein ganzes Stück größer und echt total schön. Es liegt verkehrstechnisch besser, Marc wäre schneller in der Firma. Auch auf dieses Haus haben wir uns beworben. Drückt uns mal die Daumen, dass wir Glück haben und einen Zuschlag bekommen. In dem größeren Haus hätten wir dann auch wirklich genügend Platz für alle, die uns besuchen wollen. Heute sollen wir eigentlich Bescheid bekommen. Es ist so spannend! Insgesamt haben wir uns jetzt 6 Häuser angeschaut und es wäre so toll, wenn es jetzt schon klappen könnte.

Einkaufen ist auch eine unserer Beschäftigungen. Alles ist neu und man weiß nicht wo man suchen soll. Die Läden sind hier alle so viel größer. Und nicht nur die Läden sondern auch die Verpackungen der einzelnen Produkte. Gut dass es hier auch einen Gefrierschrank im Appartement gibt, dann kann man gut einen Teil der Dinge einfrieren.

Benjamin fühlt sich inzwischen auch schon ganz gut hier. Er ist begeistert von all den Autos und sagt ganz fleißig "Auto", Dank meiner Patentante Marlies, die im das Wort schon an Weihnachten beigebracht hat. Hier hat er natürlich viel Möglichkeit, das Wort zu perfektionieren. Der kleine Mann hat hier schon wieder zwei neue Zähne bekommen, das heißt, sie sind durchgebrochen und wachsen stetig aber langsam. Ich freue mich schon, wenn wir demnächst mit anderen Kindern zusammen kommen. Es gibt hier eine Organisation, in der ich mich mit Benjamin engagieren möchte. Sobald wir uns hier endlich mal zu Ende eingelebt haben, mache ich hier eine Krabbelgruppe für 1-2 Jährige auf, mal sehen, ob das ankommt.

PAUSE
2 Tage später:

Ach Leute, hier hat uns gestern ein Frusttag erwischt. Wir haben Pech mit den Häusern, es klappt nicht so, wie wir uns das vorstellen. Das kleine Haus können wir haben, wollen aber lieber das größere. Dieser Vermieter will aber lieber das Haus verkaufen. Wir können aber nur mieten. Er will nochmal versuchen, es zu verkaufen. Falls das nicht klappt können wir es haben. Es gab bis dahin aber ein wahnsinniges Hin und Her und Hinhalten. Der arme Marc war abends richtig geschafft.
Inzwischen wollen die anderen Besitzer uns aber nicht mehr unser Deposit zurückgeben, das wir aus Interesse an dem kleineren Haus gezahlt haben. - Der Amerikaner würde jetzt sagen. Welcome to America! - Wir sind wohl etwas blauäugig an die Sache rangegangen. Naja, zumindest sagt ein Anwalt, vor Gericht hat das Ganze keinen Stand und wir würden unser Geld
zurückbekommen. Zu allem Überfluss fiel mir gestern die Decke auf den Kopf und Benjamin war unausgeschlafen und quengelig. Ich sehe es kommen, dass wir morgen ohne Haus da stehen und noch den Ärger am Hals haben. Nun gut, wir haben ja uns und wir schaffen das schon, wir gegen den Rest der Welt. Drückt uns mal die Daumen, dass alles gut wird.

So, jetzt schicke ich den Block mal an Euch weiter, damit Ihr auf dem Laufenden seid.

Ganz viele Grüße!

Tanja mit Marc und Benjamin