Neues aus Nippes

Tanjas Blog

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Standort: Köln, Germany

Donnerstag, 8. März 2007

Alltag - Erlebnisse - Regen

Hallo aus USA,

meine Güte, solange habe ich schon nicht mehr geschrieben, langsam fängt uns hier auch der Alltag ein, somit hat nicht mehr die Zeit, jeden Tag am Computer zu sitzen. Aber der liebe Marc hat Euch ja auf dem Laufenden gehalten mit seinem Blog auf der Homepage.

Ich weiß schon gar nicht mehr so genau, was alles passiert ist die letzte Zeit. Ich fange einfach mal an zu erzählen. Benjamin und ich sind immer noch sehr glücklich mit der Spielgruppe, die wir jetzt einmal die Woche treffen, die Mamas und Kinder sind einfach spitze. Wir haben uns weiter mit Connor und seiner Mama getroffen und auch schon mit Noah und seiner Mama Petra, die sogar hier um die Ecke wohnen (allerdings müssen wir auch dorthin mit dem Auto fahren). Die letzte Zeit waren wir immer so viel unterwegs, dass es fast etwas zu viel wurde. Ich habe beschlossen, dass wir einen Event pro Tag haben, das muß reichen. Hier sind die Entfernungen ja doch immer etwas weiter, sodass Benjamin und ich öfter für 15-20 Minuten ( manchmal ja auch 1/2 Stunde) pro Weg im Auto sitzen und das ist für den kleinen Mann dann mehrmals am Tag zu viel. Ich bin mal gespannt, wie sich alles einspielt, wenn wir mal umgezogen sind.

Wir waren jetzt auch schon wieder ein paar Mal im Haus. Marc hat letzten Dienstag die Schlüssel für Haus bekommen. Man hat uns erzählt, dass sogar eine Putzfirma für USD 300.- das Haus geputz hat, naja bis auf den Herd (der blitzt jetzt) sieht man irgendwie nichts davon. Andere Länder, andere Putzkolonnen? Wir haben jetzt alle kleinen Mängel, Kratzer und Fehler notiert und fotografiert, jetzt warten wir nur auf die Möbel und müssen noch putzen und ein paar Geräte kaufen. Einen Trockner und einen Fernseher haben wir schon für jeweils USD 50 von Bekannten abkaufen können. Ich bin begeistert, somit können wir mehr Geld in eine ordentliche Waschmaschine stecken. Jetzt fehlt uns noch ein Kühlschrank, eine Mikrowelle, ein Toaster, ein Bügeleisen und ein Staubsauger. Nächstes Wochenende ist das Sonderangebote-Wochenende (der darauffolgende Montag ist Feiertag, Presidents Day). Wir hoffen, dass wir das ein oder andere Schnäppchen machen können. Ich kann es vor lauter Spannung schon fast nicht mehr aushalten und möchte gerne sofort umziehen. Aber unsere Möbel schippern ja gerade erst über den Atlantik. Ich muß mich wohl noch etwas gedulden.

Über den Kauf des zweiten Autos habt Ihr ja sicher schon gelesen. Irgendwie ging das ganz schnell. Marc hatte den Autoverkäufer beim Kauf unseres erstn Autos kennengelernt, und der rief kurze Zeit später an, er hätte einen älteren Mazda MX5. Bevor wir nach USA gingen hatten wir immer mal die spinnerte Idee, ein Cabrio zu kaufen, aber eigentlich sollte das zweite Auto eine Limousine werden. Naja, der redseelige Autoverkäufer ließ nicht locker, obwohl ich so immer wieder meine Bedenken angemeldet hatte. Das Auto hat schon 16 Jahre auf dem Puckel und der Lack ist eben auch schon alt und nicht mehr so gut in Schuß. Außerdem hatte ich Angst, dass das Auto nicht die steile Einfahrt zu unserem Haus raufkommt. Der Autohändler hat geputzt und gewienert und uns das Auto die Auffahrt hochgefahren. Naja, schließlich und endlich haben wir es dann gekauft. Jetzt steht der kleine Flitzer im Cary Pines Drive in unserer Garage und wartet auf seine Anmeldung und schönes Wetter. Nicht, dass Ihr denkt ich wäre eifersüchtig. Nein, als Mutter hat man doch ganz andere Prioritäten. Mit Kind und demnächst zweien bin ich doch sehr glücklich mit unserem ZittartzMobil. Benjamin ist es übrigens auch, denn er kann ganz toll aus dem Fenster sehen, wenn wir fahren, die Sitze liegen hoch über der Straße. Auch der Geruch ist nicht mehr so schlimm, wir haben ein Raumspray gekauft und sprühen immer mal fleißig.

Übrigens ich finde Einkaufen in Deutschland viel schöner und ich vermisse meine Dürenerstraße und die Kölner City. Hier fährt man zu jedem Laden einzeln hin, packt sein Kind aus und hinterher wieder ein und dann geht es zum nächsten Laden. Das macht man bis zu drei Mal, dann hat man keine Lust mehr. Letztens hatte ich die Idee, noch schnell bei Barnes and Nobles im Starbucks einen Kaffe und ein Stück Kuchen zu kaufen, aber das war mir dann doch schon wieder zu viel Aufwand, also habe ich es gelassen. Wie schön sind doch die Fußgängerzonen in Deutschland. Man läuft einfach und geht in den Laden rein, der einen gerade interessiert und kann auch mal schnell beim Bäcker reinhüpfen, alles kein Problem. Ich werde mich hoffentlich an all das gewöhnen. Dafür haben die Läden auch Sonntags und abends viel länger auf. Das ist dann wieder praktisch. Außerdem gehe ich ein bis zwei Mal die Woche Lebensmittel kaufen und nicht mehr jeden Tag. Ich überlege mir einmal in der Woche was ich so kochen soll und mache mir eine Liste. Und da hier die Kühlschranke und auch die Küche größer sind, kriege ich auch alles unter. Gleich steht wieder die Überlegung an, was es nächste Woche gibt. Gestern Abend gab es übrigens Linsencurry nach Rezept von Alfred Biolek. Ich konnte hier sogar alle Zutaten finden, das war echt lecker.

Benjamin ist weiterhin sehr happy hier und genießt die Zeit mit seinen Spielkameraden. Er versucht neue Worte aus wie Milch und Fisch, bei ihm heißt es "Mieh" und "Fis". Er kann sogar an der Hand gehen, wenn wir einkaufen oder über einen Parkplatz gehen. Auch schiebt er gerne seinen Kinderwagen und den Einkaufswagen natürlich auch. Ans Autofahren hat er sich gewöhnt, obwohl er das ja in Köln nicht so kannte, weil wir mit der Bahn dem Fahrrad oder zu Fuß unterwegs waren. Seine Haare wachsen langsam aber stetig genauso wie seine Zähne. Zur Zeit hat er sehr viel damit zu tun, seine Backenzähne wachsen zu lassen. Manchmal tut ihm das auch echt weh, wie Donnerstag Nacht, da hat er bitterlich geschriehen und hat nach einer Gabe Globolie und einer Flasche Milch bei uns im Bett geschlafen. Außerdem macht der junge Mann seinerm zweiten Lebensjahr alle Ehre. Es heißt ja das zwite Jahr, sei das Jahr der Stürze mit vielen Beulen und Schrammen. Wir können das nur bestätigen, denn Benjamin zieht sich mindestens einmal die Woche eine Beule zu. Er fällt allerdings mehrmals täglich auf die Nase. Zur Zeit sieht er aus wie ein Boxer, er hat sich über dem Auge eine dicke Schramme zugezogen, die wird die Tage sicher noch blau und grün werden. Wir sind froh, das es nicht das Auge getroffen hat. Benjamin ist aber immer hart im nehmen.

Mein Bauch wird immer etwas dicker und ich denke ich kann ab und an ein Treten spüren. Ich hatte ein ziemliches Hick Hack mit den Spritzen, die ich brauche, und war schon ganz schrecklich genervt und fertig. Hier ist alles anders und es gibt unterschiedliche Forschungsergebnisse in USA und Deutschland. Ich muß hier für die Spritzen in Vorlage treten und die sind hier echt teuer. Naja, schließlich und endlich bekomme ich jetzt deutsche Spritzen. Meinem Papa sei Dank. Wir sind schon ganz gespannt auf den nächsten Arzttermin, dann gibt es ein Ultraschall und vielleicht können wir dann sehen, was wir da produziert haben.

Hier in North Carolina sollte das Wetter eigentlich viel besser sein, als es jetzt ist. Wir haben hier zur Zeit richtig deutsches Winter-Schmuddel-Wetter. Ausgerechnet am Wochenende ist es ungemütlich. Na Gott sei Dank gibt es hier Shopping Malls, die meißten haben sogar einen Spielplatz. So waren wir gestern mal wieder "shoppen". Obwohl wir sogar ein paar Gläser, eine Taschenlampe und ein Shirt für Benjamin erstanden haben. Zumindest waren wir bei dem Mistwetter beschäftigt.

Benjamin schläft gerade und wenn er wieder wach ist und gegessen hat, wollen wir nach Raleigh ins Museum of Nature and Science fahren. Dort soll es Dinosaurierskelette und so was geben. Mal sehen, die haben bestimmt auch wieder was für Kinder.

Übrigens freuen wir uns über alle netten mails von Euch und versuchen, sie alle noch persönlich zu beantworten, manchmal dauert es etwas, lasst uns ein bischen Zeit, Ihr bekommt persönlich Antwort. Also schreibt fleißig weiter oder kontaktet uns doch mal über skype, wenn Ihr das habt.


Viele Grüße an Euch alle, wir hoffen, Ihr seid im kalten Deutschland noch nicht erfroren!

Tanja mit Marc und Benjamin